Diese Alisios. Ständig kamen sie von vorn, zumindest mit Blick auf unsere Pläne. Dabei wollten wir doch nach Marokko segeln. Schließlich rangen wir uns durch, kurzentschlossen zwei Flüge zu buchen und das Boot in Las Palmas zu lassen. Die konnten uns doch gern haben, diese Alisios. Natürlich ergab sich ein perfektes Wetterfenster mit guten Winden, kaum dass die Flüge gebucht waren. Seglerleben …
In Agadir warteten Geli und Hans, SY Bijou, sowie Blabla-Mohamed auf uns. Letzterer holte uns freundlicherweise und nach kleiner Preisverhandlung (Einstieg in lokale Gepflogenheiten 😉 ) am Flughafen ab und brachte uns nach einem Zwischenstopp in unserem Riad zu ersteren. Dort hörten wir vier seine Vorschläge zu einer achttägigen Rundreise an, und nachdem er uns preislich entgegenkommen war, schlugen wir ein. Und damit fast genug der Worte, wir lassen Bilder sprechen. Wer dagegen ein wenig mehr Interesse an der Reise an sich, an der einen oder anderen Bemerkung zu Land, Leuten, Hintergründen usw. hat, dem empfehlen wir den unten verlinkten Tagebuchbeitrag.
Minztee: Zunächst waren wir skeptisch. Anke mag keine Pfefferminze und ich bin auch nicht gerade ein Freund dieses Gewächses. Doch die Minze in Marokko entspricht nicht unserer heimischen Pfefferminze. Es handelt sich um die Grüne oder auch Krause Minze (Mentha spicata) genannte Art. Sie enthält anders als unsere heimische Pfefferminze (Mentha × piperita) nur wenig Menthol, was ihr Aroma angenehmer macht. Mit reichlich Zucker – unten im Glas sieht man noch Zuckerkristalle – ist der hiesige Minztee, auch gerne als „Berber-Whiskey“ bezeichnet, ein angenehmes und auch von uns gerne genommenes Getränk.
Überraschenderweise stoßen wir bei unserer Rundfahrt wiederholt auf Kunst in der Landschaft. Mit der Zeit merken wir, dass dies gar nicht so ungewöhnlich ist, wie wir anfangs dachten. Hier bemaltes Gemäuer – es ist in der Tat ein Gemäuer, auch wenn es wie eine Kiesschicht aussieht. Farben und das Symbol beziehen sich auf die Berberflagge.
Sieht in der Tat so aus, als wären wir im nordamerikanischen Westen.
Bei genauerem Hinsehen sieht es schon etwas unangenehm aus … War ja auch ein Horrorschocker.
Innen gibt es nicht nur wie gewohnt schmale und hier natürlich steile Gassen, es finden sich auch einige Gänge. Und Anke wäre nicht Anke, wenn nicht jeder Gang erkundet werden müsste, stets nach dem Motto, je dunkler, desto besser.
Wir wussten, dass wir eine Weltkulturerbestätte besuchen, aber dass diese bei vielen Filmen als Kulisse diente, war uns nicht klar.
Im Innern dieses Tighremt geht es schon ziemlich spannend zu. Der Blick nach oben zeigt, dass viele Geschossdecken fehlen bzw. im Begriff sind, sich aufzulösen. Unsere Kletterversuche erfordern entsprechende Vorsicht.
Unten sind Anke Füße abgeschnitten, oben die Felsspitzen. Will sagen, es ist hier eng und die Felswände sind hoch. Deren Spitzen sowieso. Und kein Mensch außer uns geistert hier herum.
Eine Reise mit Guide bedeutet zwangsläufig, dass man an der einen oder anderen Stelle vorbei kommt, bei der man seine Dirham (oder Euro) hinterlassen kann. Das Foto am Beginn des Blogs zeigt es ja bereits, und hier sind Anke und ich berberisch aufgepeppt. Wir blieben allerdings hart. Bis auf ein Berbertuch, Grundlage des Berberturbans, für Anke haben wir nichts erworben.
… wie man sieht.
Und damit haben wir uns in unsere Zeltunterkunft verzogen. Eine gute Gelegenheit, den schon recht langen Blogbeitrag zu beenden. Und die nutzen wir hiermit.
Zwei Hinweise: In letzter Zeit gab es zwei Probleme mit unserer Website. Die Abo-Funktion war nicht verfügbar, was wir leider erst nach einigen Wochen gemerkt haben. Und aufgrund eines Fehlers meinerseits (Martin) wurde die Kommentarfunktion mit Spam überschwemmt. Daher musste sie zeitlich befristet gestoppt werden. Nun sollte beides wieder funktionieren bzw. freigeschaltet sein.
Bleibt gesund und lasst Euch kein Kamel für ein Dromedar vormachen, oder war´s ein Trampeltier? 😉